Emotionale und authentische Bilder sind für intime, echte Sessions unerlässlich, denn die Emotionen, die man in einem Bild spürt, sind tausendmal mehr wert als die perfekte Komposition und Belichtung. Und ich glaube, die Menschen dürsten nach Ungeschliffenheit und Ehrlichkeit.
Emotionale und authentische Bilder und eine intime Stimmung erschaffen, klingt voll geil, aber wie geht das nun? Lasst uns dazu mal den Fokus auf die wirklich wichtigen dinge legen und ans Eingemachte gehen! Wenn du dir jetzt denkst - was labert die? Ich meine damit die Dinge des HERZENS. Denn wir sehen nur mit unserem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Du solltest für jedes bewegende Momentum die Emotionen finden, die auf dem Grund deines Herzens eingebrannt ist für genau diese Situation.
Du kannst nichts kreieren, was du nicht selbst bereits erlebt und gefühlt hast. Also welche Situation bringt dich innerlich zum Schwingen. Suche etwas in Dir, dass dich so tief berührt, dass es dir schwer fällt die passenden Worte dafür zu finden. War es vielleicht die Geburt deines Kindes, oder deine erste große Liebe? An welche Situation erinnerst du dich, die deine Gefühlswelt noch immer so tief bewegt, dass du gar nicht anders kannst, als dich hinzugeben.
Also noch mal kurz ein kleiner Abstecher in die Gefühlswelt : sei gnadenlos ehrlich zu dir selbst, denn das spiegelt sich später in deinen Fotos wider. Wenn du zum Beispiel ein sensibler und tiefgründiger Mensch bist, der sich gerne in der Natur aufhält, oder vielleicht sogar auf einer spirituellen Reise ist, dann versuche, Bilder zu machen, die deine Liebe zur Natur und das, was sie für dich darstellt, zeigen. Transportiere die höhere Ebene, die dich im Alltag begleitet.
Wenn du extrem einfühlsam bist, dann fotografiere auf diese Weise. Auch wenn es dir vielleicht Angst macht, du musst mit deinen Emotionen vorgehen, dann können dir deine Kunden folgen.
Falls du jetzt denkst, dass dir das zu theatralisch ist und nicht leicht genug, ist das überhaupt nicht schlimm. Denn dann bist du vielleicht einfach nicht der Typ dafür. Wenn dir die Tiefgründigkeit für deine Herangehensweise ans Leben nicht liegt und du eher ein fröhlicher oder leichtfüssiger Mensch bist, der gerne lacht und tanzt, dann sollte dies in deinen Fotos zum Ausdruck kommen. Oder vielleicht bist du auch irgendwie alles, weil im Grunde unseres Herzen wir nie nur schwarz und weiß sind. Vielleicht liebst du Kinder und deine Familie, warum solltest du diese Leidenschaft nicht auch in deine Fotos einfließen lassen? Es ist so wichtig, zu wissen, wer Du bist. Nur wenn du dir treu bleibst, und ein Gefühl dafür hast, wer du bist und was du liebst, kannst du authentische Bilder machen. Mach keine Fotos, weil es in den sozialen Netzwerken angesagt ist oder weil einige erfolgreiche Fotografen es in ihren Arbeiten verwenden. Wenn du einzigartig bleibst, wirst du keine Konkurrenz haben! Du bist dein USP. Und denk dran, wir Menschen sind so vielschichtig. Ich bin zB bin ein sehr leichtfüssiger Mensch und liebe es mit Freunden zu lachen und die Dinge auf die leichte Schulter zu nehmen, aber wenn ich wirklich in mich hinein fühle, finde ich die Stärke in mir, die es brauchen um weich zu werden, um eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Liebe und Verbundenheit mein Kunden greifbar wird. Aber dafür musste ich lernen wirklich tief zu fühlen und durfte aufhören mit dem Kopf Gefühle zu rationalisieren.
Sei du selbst, denn niemand kann auf die Art kreativ sein, wie du es bist.
Wenn du immer noch nicht so richtig ein Gefühl dafür hast, was dich an der Fotografie begeistert und du deinen Weg noch nicht gefunden hast, dann finde es einfach heraus, indem du dich ausprobierst. Stell dir vor du bist in einem Restaurant und verstehst die Sprache nicht, es gibt keine Übersetzungen. Mit Händen und Füßen bestellst du einfach einmal alles von der Karte und probierst dich ohne Vorurteile durch. Du erlebst, was dir schmeckt und das mag etwas ganz anderes sein, als TripAdvisor empfiehlt oder du dir zugetraut hättest. Genau so darfst du dich ausprobieren. Versuche, verschiedene Dinge zu fotografieren, und versuche so herauszufinden, was dich am meisten begeistert. Indem wir unterschiedliche Fotos ausprobieren, finden wir letztendlich heraus, wofür wir brennen.
Schau tief in die Seelen und Herzen der Menschen, doch das geht nicht bevor du nicht dein eigenes erkundet hast. Die Verbindung zu deinem Paar ist essentiell für deine Session und um etwas Authentisches und Emotionales zu schaffen.
Äußere doch vorab per Mail die Bitte, die Gründe für ihre Liebe und einige persönliche Worte über sie mit dir zu teilen, dies wird dir helfen, dein Paar besser kennenzulernen. Du kannst beide getrennt nach einer persönlichen Geschichte fragen, die sie miteinander teilen möchten, ohne dass der andere davon weiß, und so eine "Überraschung" daraus machen. Das gibt den beiden den Eindruck, dass Du mehr als nur ein Fotograf bist, sondern eben ein Mensch mit Gefühlen, der sich für sie und ihre Geschichten interessiert. Erzähl ihre Geschichte und Ihre Vision von Leben und Liebe. Und natürlich kannst du auch deine eigene Teilen, wenn du eine hast.
Hier sind einige Tipps, damit sich dein Paar bei dir wohl fühlt.
Gib ihnen zu Beginn des Fotoshootings genügend Zeit, um sich wohl zu fühlen. Tritt ein paar Schritte zurück, um ihnen etwas Raum zu geben. Diese Art von Bildern ist sehr fragil und zerbrechlich und nicht alle Paare fühlen sich automatisch und auf Knopfdruck wohl.
Bitte sie, ihre Augen zu schließen. Wenn sie die Augen schließen, verschwindest du und deine Kamera aus ihrem Blickfeld. Das hilft den Paaren, sich zu entspannen.
Versuche mit dem Moment zu arbeiten, Fange zB an die Kleidung oder andere Accessoires mit einzubeziehen. Vielleicht ist es grad zu warm, für eine Mütze, oder vielleicht haben beide Lust, sich gegenseitig ihre Jacken auszuziehen, oder vom Partner gewärmt zu werden. Wenn deine Kunden beginnen ihre scheu zu verlieren und sich öffnen und wohler fühlen, ist es viel einfacher, Anweisungen zu geben, da sie sich fallen lassen können und eine Verbindung entsteht, die Vertrauen vermittelt. Ab dem Zeitpunkt hältst du den Rahmen und bist ihr Fels in der Brandung. Was du dann nicht mehr machen musst ist ständig neue Positionen anzusagen. Wenn dein Paar angekommen ist, würde das den gemeinsamen Moment unterbrechen. Lass den Dingen auch mal Ihren Lauf, denn dann hast du große Chancen, dass sie sich weiter natürlichen Position begeben. So kannst du viele emotionale Bilder in einer Position erzeugen, und glaube mir, es wird dem shooting nicht an Dynamik fehlen. Und falls du dann doch noch mal ins Stocken gerätst dann kannst du hier noch ein paar Backups für dich einbauen :
Während des Fotoshootings sind einige der Emotionen, die dein Paar dir entgegenbringt, bereits greifbar. Aber es gibt einige kleine Gesten, die dem Paar helfen können, dir noch mehr Emotionen zu offenbaren:
Bitte einen der Partner, seinem Geliebten zu sagen, wie schön er/sie ist.
Bitte sie, ihm ins Ohr zu flüstern, warum sie sich lieben.
Bitte sie, sich an das zu erinnern, was sie per E-Mail mit dir geteilt haben, und diese intimen und persönlichen Worte miteinander zu teilen.
Erinnere sie an die persönliche Geschichte, die sie dir vor der Sitzung per E-Mail mitgeteilt haben, und bitte sie, diese Geschichte miteinander zu teilen.
Führe deinem Paar vor Augen, wie einzigartig sie sind, betrachte sie als individuelle Persönlichkeiten, bewundere sie und unterstütze sie dabei sie einander zu öffnen.
Sag ihnen, wie glücklich sie sich schätzen können, dass sie sich gefunden haben.
Behalt in Erinnerung, dass Ehrlichkeit mit dir selbst das Wichtigste ist, was du haben kannst, um authentische Bilder zu schaffen. Wenn du das, was du tust, liebst und diese Liebe in deine Arbeit einfließen lässt, wird das auch in deinen Bildern zu spüren sein.
Viel Spaß beim ausprobieren!
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